Sonntag, 29. September 2013

10. Emoción pur!!!

Der Titel mag den Anschein einer dramatischen, bewegenden, unvorstellbar mächtigen Gefühlsregung erwecken, doch ganz so imposant ist das, was ich erzählen möchte, dann doch nicht. Das Wort passt einfach nur gut zu den vielen kleinen Begebenheiten der letzten Zeit, die sich alle unter diesem weitreichenden Begriff zusammenfassen lassen.

ZUFRIEDENHEIT
Zufrieden, ja, das bin ich hier sehr wohl! Es ist, einfach ausgedrückt, alles gut. Mein Leben läuft hier in geregelten Bahnen, es gibt nichts, worüber ich mich großartig beschweren müsste (außer vielleicht die Küche, die teilweise in einem ekelerregenden Zustand hinterlassen wird), ich bin gesund und munter, wachse täglich mehr in das Leben hinein, sammle einzigartige Erfahrungen, treffe die interessantesten Leute; ich bin also zufrieden.

http://www.youtube.com/watch?v=kMNPv_HXffQ
Das Lied läuft hier gerade rauf und runter. Ich mag es und passt ganz gut zur Zufriedenheit...

NACHDENKLICHKEIT
Diese Woche war Ricardo, der Koordinator der IERP, bei uns zu Besuch in Montevideo. Das Einzelgespräch, das Ricardo und ich dann führten, hinterließ mich mit vielen Gedanken und Überlegungen. Er hinterfragte vieles, worüber ich mir bis zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt noch nicht so viele Gedanken gemacht habe. Mir ermöglichte das teilweise einen neuen Einblick auf das Jahr, auf meine persönlichen Herausforderungen und Erwartungen, weshalb ich nun sehr dankbar für dieses schöne Gespräch bin.

MÜDIGKEIT
Ganz ehrlich: Die letzte Woche war mit eine der anstrengendsten. Wegen der fiesta de primavera, zu Deutsch „Frühlingsfest“, die am Freitag stattfand, musste während des regulären Obra-betriebs einiges vorbereitet werden. Die Kinder mussten ihr Programm intensiv proben, wir profesores mussten planen, basteln, nähen, koordinieren. Deshalb übernahm ich die alleinige Aufsicht über eine Kleingruppe von Kindern, die Geschenke für die Familien basteln sollten. Es lief mit den meisten Gruppen auch alles bestens, bis sich in der Gruppe der ältesten Kinder ein heftiger Streit zwischen zwei Mädchen entwickelte. Das war vielleicht ein Spaß, denn es ist gar nicht mal so leicht, mit dem bisschen Spanisch schnell zu interagieren und zu schlichten! Abgesehen von den Sprachproblemen ist es auch einfach enorm schwer, den Kindern verständlich zu machen, dass mich nicht interessiert, wer angefangen hat, sondern sich mein Interesse darauf richtet, wer zuerst aufhört und wer sich jetzt im Zeitpunkt des Streites wie verhält. Gerade als ich dachte, ich hätte mich deutlich ausgedrückt und die Mädchen hätten verstanden, was ich von ihnen verlange, kam wieder die Äußerung: „Aber Julia, sie hat angefangen! Hast du mich nicht mehr lieb oder warum glaubst du mir nicht?“ :-/ Ganz schön deprimierend, wenn man einsehen muss, dass man wieder von vorne anfangen darf.
Generell empfand ich die Woche als sehr konfliktreich. Vielleicht auch nur, weil ich mittlerweile mehr von den Schimpfwörtern verstehe, die sich die Kinder an den Kopf werfen und daran merke, dass das kein freundschaftliches Gespräch mehr ist, vielleicht aber auch, weil die Kinder mittlerweile mehr Vertrauen zu mir gefasst haben und von selbst meine Hilfe aufsuchen. Nun gut, auf jeden Fall habe ich in diesen Streitgesprächen deutliche Fortschritte mit meinem Spanisch gemacht, weil auf einmal höchste Konzentration und schnelle Reaktion gefragt waren.

VERÄRGERUNG
Ein Problem, mit dem sich wohl jede große WG konfrontiert sieht, ist das mysteriöse Verschwinden von Lebensmitteln. Als meine erste Milchpackung plötzlich nicht mehr aufzufinden war, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht und es mit Humor genommen. Schließlich hatte ich ja noch eine zweite. Als diese dann am nächsten Tag auch weg war, kam ich mit Humor allerdings nicht mehr weit. Es ist zwar einerseits nur Milch, aber andererseits: Es ist meine Milch! Versteht ihr? Das ist irgendwie blöd, wenn die weg ist…
Ab jetzt ziert mein Name jeden noch so kleinen gekauften Artikel, mal sehen, ob das was bringt.

GLÜCK/ STOLZ/ ERFÜLLUNG/ RÜHRUNG




Ich ließ bereits verlauten, dass wir am Freitag den Frühling feierten. Es war ein wirklich schöner Tag und ein gelungenes Fest! Das Wetter hat mitgespielt, die Bühne war schön dekoriert, das Programm stand und die Kinder und wir hatten definitiv unseren Spaß. Für mich war es unglaublich schön zu sehen, wie sich die Kinder auf ihre Auftritte vorbereitet haben: Hinter der Bühne haben sie sich gegenseitig Mut zugerufen und betont, dass sie vor allem Spaß haben möchten vor dem Vorhang. Als es dann wirklich losging, war ich fasziniert, wie konzentriert und ernst die Kinder auf einmal waren, ihre kindlichen Späße, die einen zum Lachen bringen müssen, aber trotzdem nicht lassen konnten.


FASZINATION
Dass die Menschen hier unglaublich nett und herzlich sind, habe ich bereits bemerkt. Das, was ich letzte und diese Woche aber an Herzlichkeit erfahren durfte, hat mich aber besonders fasziniert.
Am letzten Samstag war ich auf dem Markt, um mir endlich meinen eigenen Mate-becher zu kaufen. Für den Fall, dass ich bisher noch kein Wort darüber verloren habe: Mate ist das Getränk überhaupt hier in Uruguay. Für diese Tradition werden der Becher, der traditionellerweise aus einem Kürbis besteht, die Bombilla, eine Art Metallstrohhalm, die yerba, kleingeraspelte getrocknete Blätter, mit denen der Mate komplett gefüllt wird und heißes Wasser benötigt. Der Mate wird dann also mit ein wenig Wasser gefüllt und von Person zu Person gereicht – ein sehr gemeinschaftliches Erlebnis. 

mein erster eigener Mate - ist er nicht schön?
Zurück zum Samstag. Ich war demnach auf dem Markt und habe mich an einem kleinen Stand in einen wunderschönen Becher verliebt, den ich seitdem auch mein Eigen nenne.  Mein Blick fiel auch auf eine Thermos-kanne, wobei ich mir diese nur unter Vorbehalt angeschaut habe, da ich mir nicht sicher war, ob ich genügend Geld dabei habe. Der Verkäufer und sein Sohn, mit denen ich mich eine Zeit lang unterhalten habe, meinten daraufhin einfach nur, ich solle den Thermos so mitnehmen, irgendwann wiederkommen und dann zahlen. Ich war völlig verdutzt und beeindruckt! Schließlich waren es 300 Peso, die mir da anvertraut wurden! Einen Rabatt auf den Mate und die Bombilla habe ich auch noch bekommen. Diese Woche bin ich dann eben wieder hin, um zu bezahlen, was noch zu bezahlen war. Beide Verkäufer freuten sich sehr über das Wiedersehen, wobei fraglich ist, welches Wiedersehen ihnen mehr Freude bereitet hat: Dasjenige mit mir oder mit dem Geld. Ich blieb für lange Zeit am Stand, habe den Mate das erste Mal eingeweiht, da er erst einmal eine Woche mit alter yerba ziehen muss, wurde auf Kaffee und Empanadas eingeladen und hatte wieder ein sehr angenehmes Gespräch. Ich bin mir sicher, dass ich mich auch noch in Jahren an diese Geschichte erinnern werde und meine Faszination über die Herzlichkeit niemals verlieren werde.

Mittwoch, 18. September 2013

09. Die ersten Bilder

So ihr Lieben, wie versprochen folgen hier die ersten Bilder. Sie sind alle in der Obra entstanden. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, die Fotos zu schießen! Die Kinder waren total verrückt danach, ein Foto von sich machen zu lassen und wollten sich demnach in jeglicher Position fotografiert wissen. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen :-)

(Ich bekomme es leider so gar nicht hin, die Bilder zu drehen, weshalb einige liegen... Man dürfte trotzdem so einiges erkennen können.)

Jugendliche im taller gastronomía
















apoyo escolar = Hausaufgabenbetreuung für die Kleinen 







taller de música bei den Größeren




Samstag, 14. September 2013

08. Alltagsgeschichten

In der letzten Zeit ist hier nichts Weltbewegendes passiert, aber dennoch ist die Lust, euch etwas über mein derzeitiges Leben mitzuteilen, so unbändig groß, dass ich es nicht lassen kann, selbst das Unsinnigste niederzuschreiben. Deswegen könnt ihr euch in den folgenden Zeilen mit Geplänkel die Zeit vertreiben, in dem ich darüber philosophiere, was meine Eindrücke, Erlebnisse, Gedanken etc. sind.

Eines der wichtigsten Themen ist das Essen, nicht nur für mich, sondern generell für die uruguayanische Bevölkerung. Sie essen spät, sie essen viel, in meinen Augen essen sie ungesund und sie essen nahezu ausschließlich Fleisch! Wenn nicht Fleisch (meistens Asado, eine gigantische Grillmahlzeit die typisch für Uruguay und Argentinien ist, bei der eine halbe Kuh auf dem Grill zu liegen scheint) gegessen wird, dann isst man hier Dulce de leche, eine Art gezuckerte Kondensmilch, die es an Kalorien nicht mangeln lässt. Man verspeist sie zu allem! Kekse, Kuchen, Torten, Joghurt, Brot, Teigtaschen, Getränke – nichts davon kommt ohne die süße Sünde aus.

In der WG kam ich auch schon in den Genuss eines Asados! Das Tolle daran für mich ist aber gar nicht mal so sehr das Essen, sondern vielmehr das gemütliche Zusammensitzen bei reich gedecktem Tisch.

Ein beliebtes Thema ist hier ebenso das Wetter. Hier nimmt es keinesfalls die Rolle eines Hilfsthemas ein, mit dem man unbequeme Gesprächslücken zu füllen versucht. Das Gespräch über das Wetter ist hier zentral, unter anderem deshalb, weil es auch immer wieder neuen Gesprächsstoff bietet. Während an dem einen Tag sommerliche 30°C herunterscheinen, bringt der nächste Tag kalte 10°C mit sich und verschönert dies mit einer ordentlichen Portion Gewitter. Ich check das noch nicht so ganz mit dem Wetter, weshalb ich mich entweder über zu festes oder zu offenes Schuhwerk und zu kalte oder zu warme Kleidung ärgere. Nun ja, der Sommer soll einfach nur heiß werden, da braucht man sich dann wohl auch keine Gedanken mehr um Kälte zu machen.

Ein heiß diskutiertes Thema in meiner Umgebung ist natürlich auch die Sprache española! Missverständnisse und Sprachprobleme sind hier an der Tagesordnung und trotzdem darf ich mit Stolz verkünden, dass sich mein Spanisch in der kurzen Zeit schon deutlich verbessert hat! Bemerkbar macht sich das daran, dass ich mittlerweile ein Gespräch mit den Jugendlichen führen konnte, deren Spanisch nochmal schwieriger ist als das der Erwachsenen, da es mit dem „Ghettodeutsch“ unserer Jugendlichen zu vergleichen ist, bei dem auch erst einmal etwas Kreativität zu Rate gezogen werden muss, um inmitten der undefinierbaren Laute und anderen Worte den Sinn des Satzes herauszufinden. Mitarbeitergespräche verstehe ich mittlerweile auch viel besser und kann teilweise schon einen eigenen kleinen Gesprächsbeitrag liefern. Es geht also aufwärts! Dennoch sind die Situationen, in denen ein fragender Blick dem anderen begegnet, immer noch Teil des Alltags. So wurde ich beispielsweise danach gefragt, wo sich die Haltestelle X befindet und in der Annahme, die fragende Person wolle einfach nur die Existenz einer Haltestelle an dem Ort, wo wir uns befanden, bestätigt wissen, antwortete ich voller Inbrunst „Si“, was leider so gar nicht auf die Frage gepasst hat. Das Beste an solchen Momenten sind einfach immer die Blicke, die man fotografieren müsste! Eine andere Situation: Ich stehe im Geschäft und suche Wattepads, kann diese aber nirgends finden, weshalb mir nichts anderes übrig bleibt, als eine der netten Verkäuferinnen zu fragen, wo sich denn die runden Dinger aus Watte befänden, mit denen man verschiedene Sachen machen könne. Das Grinsen auf dem Gesicht der Verkäuferin wächst, während eine ausführliche pantomimische Darstellung des gesuchten Gegenstandes endlich Erleuchtung für beide Seiten bringt: Discos de algodón wäre übrigens das Zauberwort gewesen, was mir den Moment voller Peinlichkeit erspart hätte.

Ach und wenn wir schon bei Anekdoten aus dem Alltag sind: Hättet ihr gedacht, dass man in einem Geldbeutel voller uruguayanischer und argentinischer Münzen ausgerechnet nur nach den argentinischen Münzen greift, um etwas zu bezahlen und es erst auf dezenten Hinweis der Verkäuferin bemerkt?

Und wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr den Geldbeutel nicht schließen könnt, weil zu viele Scheine darin enthalten sind? Ich habe mich auf jeden Fall recht kriminell gefühlt, weil ich noch nie dreißig (!)100er-Scheine auf einmal aus dem Automaten gezogen habe und mit denen durch die Stadt spazieren gegangen bin. Für fleißige Rechner: 1 Euro entspricht in ungefähr 30 Peso ;-).

Zum Schluss noch etwas anderes. Ich wohne hier ja in der lutheranischen Kirche, die ebenfalls Treffen für Alkoholiker anbietet. Gerade im Moment singen sie lauthals unter uns und grundsätzlich finde ich dieses Angebot für Menschen, die auf solche Hilfe angewiesen sind, wirklich gut! Meine Zustimmung für dieses Projekt endet allerdings dann, wenn sich eine der besagten Personen Zutritt zu unserer Wohnung verschafft, frei in den Zimmern herumläuft und einen Abschiedsgruß aus Urin an der Tür hinterlässt. Ich hoffe einfach, sowas kommt nicht mehr vor und die lieben Mitmenschen beschränken sich aufs Musizieren.

Eine weltbewegende Sache ist doch passiert: Am Montag hatte ich Geburtstag, den ich sehr hübsch mit Pizza, Torte und Sekt in der WG gefeiert habe.

Mir geht es also bestens hier! Ich genieße jeden Tag mehr, erfreue mich an der Arbeit, die mir wegen der glühenden schwarzen Kinderaugen jedes Mal von Neuem bestätigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und fühle mich auch in meiner Wohnung immer wohler und vertrauter, was eindeutig an all‘ den tollen Menschen hier liegt!

Ich schicke euch allen im entfernten Deutschland herzliche Grüße und gratuliere zu so viel Geduld, sich den Text bis zum Schluss gegönnt zu haben!

Eure Uruguay-Julia.


PS: Auf meiner imaginären to-do-Liste steht im Übrigen das Fotografieren meines Projekts, meiner Wohnung und meines Viertels an oberster Stelle! Es dürften also bald Fotos folgen.

Sonntag, 8. September 2013

07. Bienvenidos!

Perdón, perdón, bin etwas spät dran mit dem Blogeintrag, aber die Ausrede, die normalerweise nie stimmt, trifft in meinem Fall tatsächlich zu: Die Lust war da, die Zeit jedoch nicht! Hinter mir liegt meine erste Woche in Montevideo. Hui ich sage euch, Eindrücke und Informationen, die man normalerweise in 2 Monaten sammelt, sind hier in einer Woche auf mich eingeströmt. Dementsprechend intensiv war die Woche – aber auch toll!

Ich habe meine WG, meine Arbeitsstelle, meine Chefin und Montevideo kennengelernt und bin mit allem mehr als zufrieden!

Zunächst zur WG: Ich wohne mit 8 uruguayanischen Studenten und drei Mitfreiwilligen, von denen einer aus Deutschland und die anderen beiden aus den USA sind, in der lutheranischen Kirche recht zentral in Montevideo. Ich habe mein eigenes kleines Zimmer, das noch etwas an Zuwendung bedarf, da bis auf Schrank und Bett nichts in diesem Zimmer vorhanden ist und teile mir ansonsten Bad, Gemeinschaftsraum und Kellerküche, die eher den Anschein eines Kasernenzimmers mit Küchenmöbel macht, mit den anderen. Es ist ein bunter Haufen an verschiedenen Menschen, die aber alle total nett sind und sich unendlich viel Mühe geben, uns zu verstehen und uns vor allem alles vier- und fünffach zu erklären.

Meine Arbeitsstelle ist die Obra Ecuménica Barrio Borro in einem der ärmsten Viertel Montevideos. Bunt und freundlich sticht die Obra aus den sonst eher heruntergekommenen Hütten im Barrio Borro heraus und bietet Kindern und Jugendlichen eine Abwechslung zum Alltag, der von Armut, Kriminalität, Drogen und häuslicher Gewalt geprägt ist. Vormittags bietet die Obra verschiedene Programme für Jugendliche an, die die Schule nicht beendet haben. So können sie entweder versuchen, den Schulabschluss nachzuholen oder sich in Werkstätten, sogenannten „talleres“ spezifische Berufskenntnisse anzueignen. Ich beispielweise begleite unter Anderem den taller gastronomía, in dem die Jugendlichen das Kochen und Backen erlernen.
Nachmittags kommen dann die Kinder des Barrios, die vormittags in der Schule waren und können an verschiedenen Kursen wie zum Beispiel Arte, Música, Baile, Artesanía (Handarbeiten) und vor allem Hausaufgabenhilfe teilnehmen. An zwei Tagen der Woche besuchen die Kinder ein Schwimmbad, um sich einerseits sportlich zu betätigen, andererseits aber auch, um die Möglichkeit zu erhalten, sich zu duschen. In vielen Häusern ist nämlich keine Dusche vorhanden und selbst wenn es eine gibt, wird sie selten benutzt, da das Wissen über Hygiene eher dürftig ist.
Zusätzlich erhalten die Kinder Essen im Projekt, was für viele häufig die einzige Mahlzeit des Tages bleibt.
Meine Aufgabe bestand diese Woche darin, mir alles einmal anzuschauen und mich ein wenig festzulegen, wo meine Interessen liegen. Einige Kurse haben schon die Topplätze auf meiner Rangliste eingenommen, aber noch lass ich mir etwas Zeit mit der Entscheidung, schließlich soll diese ja gut überlegt sein.
Die Kinder und Jugendlichen im Projekt sind so toll! Von vornherein interessiert und offen haben sie mich mit Fragen bombardiert,  von denen ich leider nur lediglich einen Bruchteil beantworten konnte, weil das mit dem Spanisch immer noch eher ein Raten und Hoffen, dass die Antwort, die man gibt, auch zur Frage passt, ist. Ich werde aber enorm unterstützt von den Mitarbeitern und vor allem der Chefin und denke, dass die anfänglichen Zweifel, Fragen und Probleme sich schnell klären. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass das ein super Jahr wird und mir das Projekt sehr liegt!

Montevideo: Mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern ist Montevideo erheblich kleiner als Buenos Aires—und das ist auch gut so! Es ist übersichtlich und wunderschön: die Ramblas (Strandpromenade), die Altstadt, die vielen kleinen Märkte – einfach nur schön! Ich freue mich schon wirklich auf wärmere Tage, wenn man ausgiebige Spaziergänge am Meer machen kann, sich mit Freunden irgendwohin setzt und gemütlich einen Mate nach dem anderen trinkt und die uruguayanische Ruhe genießt.

Ihr seht also: Ich bin rundum zufrieden und zuversichtlich, dass ich mich hier mit mehr Eingewöhnungszeit sehr wohl fühlen werde und freue mich auf alle neuen Erfahrungen, die ich hier sammeln darf.

Das war mal das Wichtigste in aller Kürze. Es gäbe zwar noch so viel mehr zu erzählen, aber jetzt, wo ich mal Zeit habe, ist die Lust auf einmal nicht mehr so präsent…

Ihr hört aber bald mehr von mir!
Macht’s gut im fernen Deutschland, verabschiedet euch von der Sonne, die soll ab nächster Woche nämlich zu uns kommen und adiós!
Eure Uruguay-Julia.