Du fühlst dich als Uruguaya,...
… wenn du, um wach zu werden, nicht nach einem Kaffee sondern
nach einem Mate fragst.
… wenn du die vielen Yerba-Sorten (das Teekraut für den
Mate) am Geschmack erkennst und sie unterscheiden kannst.
… wenn du dich kein bisschen unter Stress gesetzt fühlst,
wenn du um 16.00 Uhr bei einer wichtigen Verabredung sein solltest, aber erst
um 16.15 Uhr die 40-minütige Fahrt antrittst. Zu-spät-kommen gehört hier schon
fast zum guten Ton.
… wenn du die Choreos sämtlicher „Chocoloate“-lieder
mittanzen kannst. Zum Verständnis: Chocolate ist eine uruguayanische Band, die
zwischen 2000 und 2003 mit eintönigen Gute-Laune-Liedern, ähnlich unserem DJ
Ötzi, ihre größten Erfolge feierte.
… wenn du die Haarfarbe, die in Deutschland als braun
bezeichnet wird, mit blond betitelst.
… wenn dich der Anblick blonder beziehungsweise blauäugiger Menschen
schon so erstaunt, dass du den Blick gar nicht abwenden kannst und sie
neugierig beobachtest.
… wenn du vom reinen Sprachlaut eines spanisch-sprechenden Menschen
schon auf seine Herkunft schließen kannst. (An dieser Stelle möchte ich dezent
darauf hinweisen, dass dieser Satz eine unüberwindbare Herausforderung für
jeden Latino wäre – so viele „sch“-Laute bietet wirklich nur die deutsche
Sprache.)
… wenn dir 22.00 Uhr zu früh erscheint, um zu Abend zu
essen.
… wenn 20°C es immer noch nicht wert sind, die Jacke
auszuziehen.
… wenn du landestypische Ausdrücke kennst und sie
gelegentlich in eigene Sätze einbaust. Typische Schimpfwörter machen dabei, mit
Verlaub, den größten Teil des Repertoires aus.
… wenn du schon viele Asados gegessen hast.
… wenn du die vielen Regeln des Matezubereitens kennst und
ihn fachmännisch herumreichst, aufgießt und umschichtest.
… wenn du bei „desfiles“ mitgetanzt hast. Ähnlich unseren
Karnevalsumzügen sind dies Gruppen von Trommlern und Tänzerinnen, die den
landestypischen Candombe zum Besten geben.
Mit diesen Worten: Liebe Grüße ins kalte Deutschland!
Eure Uruguay-Julia
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